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Leserbrief zu OTZ vom 17.3.2007: "Grüne wollen Thüringen voll auf Ökostrom trimmen".

Zum Glück irrt Frau Göring-Eckardt gewaltig, wenn sie die Uranreichweite auf 60 Jahre begrenzt. Die Reichweite ist abhängig von der Explorationsintensität, den Förderkosten und von der Art der Nutzung in Kernkraftwerken und Wiederaufbereitung. Sobald die Ergiebigkeit der bekannten und genutzten Förderstätten für 60 Jahre bekannt ist, wird kein Investor nennenswerte Mittel für weitere Erkundungen mehr bereitstellen. Die in Deutschland bereits hoch entwickelte Brütertechnologie würde bei technischer Nutzung die Reichweite auf praktisch unbegrenzte Zeiträume ausdehnen. Dies ist anerkannte Lehrmeinung an allen wissenschaftlichen Hochschulen in Deutschland und in der Welt. Der verehrten Landtagspräsidentin Frau Prof. Dr. Schipanski als Physikerin hier ein Wissensdefizit vorzuwerfen, ist eher peinlich. Es mag sein, dass solches Faktenwissen im Theologiestudium von Frau Göring-Eckardt nicht gelehrt wurde, dann sollte sie sich aber sachkundig machen und nicht die Leser der OTZ mit Unwahrheiten verunsichern.

Der exorbitante Anstieg des Uranpreises von 30 auf 100 $ pro Pfund bedeutet für den Strompreis aus Kernkraftwerken einen Anstieg der Brennstoffkosten von bisher rd. 0,1 Ct/kWh auf 0,3 Ct/kWh. Das wird die Wirtschaftlichkeit der Kernkraftwerke also nicht gefährden, daher ist der weltweite run auf diese Technik sehr verständlich. Nur wir in Deutschland glauben noch - uns leisten zu können - elektrische Energie besser aus Wind und Sonne zu Kosten zwischen 9 und 54 Ct/kWh erzeugen können. Wenn die Uranvorräte ohne Brüter- und Wiederaufbereitungstechnologie bereits nach 60 Jahren erschöpft wären, hätte das den Vorteil, dass es auch keine Atomwaffen mehr geben würde. Urannutzung zur Energieerzeugung ist also "Schwerter zu Pflugscharen" in Reinkultur.
Wenn 1 kg Natururan gefördert werden, müssten energieäquivalent alternativ 18.427 kg Steinkohle gefördert und transportiert werden, wer diesen Vorteil aus ideologischer Verstocktheit für unsere Stromerzeugung nicht nutzt, belastet die Menschen mit ineffizienter Energieerzeugung. Dies ist wohl die Folge mangelndem physikalischen Fachwissen, womit sich leider auch unser Umweltminister Herr Sigmar Gabriel auszeichnet, der als Germanist kaum fundierte Kenntnisse in der Sache erlangt haben kann.

Mit freundlichen Grüßen Helmut Alt


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