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Leserbrief zu FTD1 vom 2.1.2007 zu: "Gasprom und Weißrussland legen Gastreit bei".

Die Einigung zwischen dem russischen Energiekonzern Gazprom und der weißrussische Regierung auf einen neuen Erdgaspreis von 100 $ je 1000 Kubikmeter gegenüber bisher 47 $ mit einer Laufzeit bis 2011 wirkt zunächst auch für uns beruhigend. Vielfach sind bei uns die Vergleichswerte zu unseren Energieeinkaufspreisen nicht so sehr im Bewusstsein. Der Ausgangspreis von 47 $ / m3 entspricht 0,41 Ct / kWh und der neue Preis von 100 $ / m3 entspricht 0,80 Ct / kWh. Wir sind da einen ganz anderen Einkaufspreis aus Russland gewöhnt, der zurzeit bei 2,5 Ct / kWh liegt, also bereits dreimal so hoch wie der neue dortige Einigungspreis. Angesichts der politischen Bestrebungen, insbesondere von "politisch Grüner Seite", in unserem Land die Kernkraftwerke stillzulegen und die Kohlestromerzeugung ebenfalls einzuschränken oder "noch besser" aufzugeben, mag wohl jedem Aufgehen, dass wir damit geradewegs auf ein Energiedesaster zusteuern würden. Jede Wegnahme eines Energieträgers aus dem Erzeugungsmix verteuert ganz automatisch die verbleibenden Energieträger, dies ist zwar eine Binsenweisheit, aber vielen Politikern wohl nicht immer klar. Jede neue Erdgasheizung bezieht derzeit ihr Gas zu hundert Prozent aus Russland und dies kann sich nach Lage der Dinge auch nicht mehr ändern, solange es Erdgasheizungen gibt. Gegenüber den Holz-Pelletheizungen mit Brennstoffkosten von 3,9 Ct / kWh, Windstromerzeugung zu 9 Ct / kWh oder gar Sonnenstromerzeugung zu über 50 Ct / kWh sind die 2,5 Ct / kWh für russisches Erdgas jedoch noch eher ein Geschenk des Himmels.

Es bleibt daher zu hoffen, dass unsere verehrte Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel, im Zuge unserer EU Präsidentschaft nach dem Vorbild aller übrigen EU-Länder und - in Übereinstimmung mit ihrer persönlichen Überzeugung als Physikerin - den Mut aufbringt, den überkommenden Ausstiegsbeschluss der Rot / Grünen Vorjängerregierung schlicht und einfach zu ignorieren und zur friedlichen Nutzung der Kernenergie auf höchstem technischen, Maßstabgebendem Sicherheitsniveau zum Nutzen unseres Landes wieder zurückfindet.


Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt
FH Aachen
Eichelhäherweg 6
52078 Aachen
Tel.: 0241/520108
helmut.alt@fh-aachen.de


1 Financial Times Deutschland FTD, Redaktion "Leserbriefe", Stubbenhuk 3, 20459 Hamburg


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